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db-nummer: bgh-006ZR-1957-00104
BGH, Urteil vom 20.05.1958 - VI ZR 104/57 - "Tonbandaufnahmen" (OLG Köln)
Art. 1, 2 GG
Art. 8 Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten
§§ 823 Abs. 1, 1004 BGB
Leitsätze (amtl)
1. Wer ein Gespräch ohne Zustimmung des Gesprächspartners durch Anwendung eines Tonbandes (Tonträgers) festlegt, verletzt in der Regel das durch Art. 1, 2 GG gewährleistete allgemeine Persönlichkeitsrecht, das die Person in ihrer persönlichkeitsrechtlichen Eigensphäre schützt.
2. Nur in besonderen Ausnahmefällen (Notwehr, Verfolgung überwiegender berechtigter Interessen) kann die Widerrechtlichkeit eines solchen Eingriffs entfallen.
3. Angesichts der Bedeutung, die dem Schutz der Eigensphäre der Persönlichkeit zukommt, reicht das private Interesse an einer BeweismitteIbeschaffung allein in der Regel nicht aus, eine heimliche Tonaufnahme eines Gesprächs zu rechtfertigen.
- Gericht
- Bundesgerichtshof (BGH)
- Entscheidung
- Urteil
- Datum
- 20.05.1958
- Aktenzeichen
- VI ZR 104/57
- Entscheidungsname
- Heimliche Tonbandaufnahme / Tonbandaufnahme I
- §§
- Art. 1, 2 GG
Art. 8 Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten
§§ 823 Abs. 1, 1004 BGB - Fundstellen
- BGHZ 27, 284
BGH GRUR 1958, 615
BGH UFITA 26 (2301958)
BGH Schulze BGHZ 46
BGH NJW 1958, 1344
BGH BB 1958, 748
BGH MDR 1958, 679